Die Quitte (Cydonia oblongata)

Die Quitte (Cydonia oblongata)


Einleitung:
Eine fast vergessene Frucht. Quitte, wissenschaftliche Bezeichnung Cydonia oblongata, ist ein 4 bis 6 Meter hoher Baum der Rosengewächse, der in Asien und Europa vorkommt. Er blüht im Mai und Juni und hat weiß bis zartrosene Blüten. Die Blütenblätter sind 2 bis 5 cm lang. Als wärmeliebende Pflanze wird sie bevorzugt in Weinbaugebieten angebaut.

Die Quitte verdankt ihren Namen botanisch-wissenschaftlich wie auch in unserem Sprachgebrauch der griechischen Stadt Kydonia, heute Chania , im Nordwesten der Insel Kreta.

Auch die Frucht heißt Quitte. Im Aufbau ähnelt sie Äpfeln und Birnen. Aus ihr kann man Quittengelee oder Quittensaft herstellen. Im rohen Zustand ist sie jedoch nicht sehr schmackhaft.

Steckbrief:
Die Frucht überzeugt durch ihre Inhaltsstoffe: Neben Vitaminen, Mineralstoffen und Kieselsäure finden sich außergewöhnlich viele Pektine, welche aufgenommene Giftstoffe im Darm absorbieren, wodurch diese dann für den Körper unschädlich ausgeschieden werden.

Die Samen beinhalten Schleimstoffe, giftiges Cyanid-Glykosid und fettes Öl.

Tipp:
Geerntet werden Quitten meist im Oktober, in den Handel gelangen sie leider eher selten. Die Schale reifer Quitten sollte einheitlich goldgelb sein; auf unreifen Früchten findet man möglicherweise noch etwas Flaum. Quitten sind sehr schnell verdorben, wenn sie Druckstellen bekommen.

Lagern sie die Quitten an einem kühlen, luftigen Ort, dann halten sie bis zu 8 Wochen. Bei einer längeren Lagerung verfärbt sich das Fruchtfleisch braun. Nicht zusammen mit anderem Obst oder Gemüse einlagern, da der Geschmack sonst beeinträchtigt wird.

Info:
Die Quitte in der Pflanzenheilkunde

Früher wurden die Samen bei Husten und Magen-Darmkatarrhen eingesetzt. Der griechische Arzt Hippokrates empfahl Quittenzubereitungen gegen Durchfall und Fieber.

Der römische Arzt Galen setzte Quittensaft zur Stärkung des Magens ein. Überliefert ist von ihm ein Siruprezept bestehend aus Quitten, Honig, Ingwer, Pfeffer und Essig, daß nach seiner Empfehlung zwei bis drei Stunden vor dem Essen einzunehmen war.

Als heilsam wurde auch ein Quittenhonig eingesetzt, der hergestellt wurde, in dem in einem weithalsigen großen Krug Quitten geschichtet wurden, mit Weidenzweigen abgedeckt und dann mit dem feinsten und flüssigstem Honig aufgefüllt wurden. Die Quittenhonigflüssigkeit, die nach diesem Verfahren Römern und Griechen bekannt war, sollte angeblich kränkelnden Personen besonders zuträglich sein.

Quittentee (Quittenkerne mit frischem Wasser aufkochen, auf kleinem Feuer 5 Minuten köcheln lassen und dann abseihen), soll bei Nervosität, Schlaflosigkeit und Mundgeruch helfen. Läßt man die Quittenkerne mit wenig frischem Wasser auf dem Feuer zu einem dicken Schleim einkochen, dann helfen sie äußerlich aufgetragen bei Entzündungen und Wunden.

Eine Schale Quittenmus (Die Quitten mit den gereinigten Schalen zu Mus kochen und möglichst wenig zuckern) vor jeder Mahlzeit soll gegen Gicht helfen.

Inhaltsstoffe:
Kalium
Natrium
Vitamin C
Zink
Eisen
Fluor
Mangan
Kupfer

Bemerkungen:

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